Ein Leben mit

Brustkrebs

Nach der Diagnose: Den Brustkrebs besiegen!

Moderne Brustkrebstherapie steht
auf vielen Säulen –

Heilungschancen waren nie besser!

Die sichere und genaue Diagnose Deines Brustkrebses ist bereits der erste Schritt der Therapie. Dabei sollen wichtige Fragen beantwortet werden: Wo und wie wächst der Tumor? Welches Wachstumsstadium hat er erreicht? Welche genetischen Eigenschaften haben die Krebszellen? Von der genauen Beschreibung des Tumors hängen die anschließenden Behandlungsoptionen ab. Die Frage lautet dabei aber in der Regel nicht mehr: OP, Strahlen- oder Chemotherapie? Denn den besten Erfolg verspricht in der Regel eine multimodale Therapie. Das ist die Kombination von Chirurgie, Strahlentherapie und der Gabe unterschiedlicher Krebsmedikamente (Systemische Therapie). Ein positiver Effekt dieser Kombinationstherapie: Eine Amputation der Brust kann in vielen Fällen zugunsten einer brusterhaltenden Operation vermieden werden!

Die Grundlage für die heute verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ist das medizinische Wissen über Brustkrebs, das in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewachsen ist. Einige wichtige Zahlen und Fakten über Brustkrebs werden sicher auch Dir helfen, die Krankheit besser zu verstehen und die Risiken und Chancen der verschiedenen Therapieoptionen besser abschätzen zu können.

Nach der Diagnose: Den Brustkrebs besiegen!

Zahlen, die auch Mut machen

Die Diagnose „Krebs“ ist ohne Zweifel ein Schicksalsschlag, der Deinen Alltag und Deine Lebensplanung von Jetzt auf Gleich komplett verändert. Es gibt aber viele gute Gründe, den Kampf gegen den Krebs optimistisch anzugehen. Denn die Möglichkeiten der modernen Medizin, Krebs zu heilen, waren nie besser als heute.

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Wenn Brustkrebs rechtzeitig erkannt wird und die Therapie gemäß den medizinischen Leitlinien erfolgt, werden fast neun von zehn Patientinnen erfolgreich behandelt (Das heißt: sie leben 5 Jahre nach ihrer Diagnose noch). Ein weiteres Indiz für die Wirksamkeit der modernen Therapieverfahren: Die Zahl der Sterbefälle sinkt kontinuierlich, obwohl mehr Frauen als früher an Brustkrebs erkranken. (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft)
In Deutschland sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr gut: Es gibt rund 280 Brustzentren. Das sind Kliniken, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) zertifiziert wurden. Sie bieten Brustkrebstherapien an, die den aktuellen Standards entsprechen (97% aller erstdiagnostizierten Brustkrebspatientinnen werden dort behandelt).
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Brustkrebs ist gut erforscht: Denn Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen (ca. jede vierte Frau mit Krebs hat Brustkrebs). Durchschnittlich erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. In Deutschland wird pro Jahr bei ca. 70.000 Frauen Brustkrebs diagnostiziert. (Quelle: Robert Koch-Institut).
Das Krebsrisiko hängt vom Alter ab: Jüngere Frauen erkranken seltener. Ab 40, besonders ab 50 steigt es. Nach dem 70. Lebensjahr sinkt das Risiko. In Deutschland sind Frauen zum Zeitpunkt der Diagnose im Mittel 64 Jahre alt. (Quelle: Robert Koch-Institut)
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Basiswissen Brustkrebs

Nur: Wie und wo entsteht der Brustkrebs?

Ursache jeder Krebserkrankung sind genetische Veränderungen. Die Gene sind die Bauanleitungen und Handlungsanweisungen des Körpers. Sie sind in jeder Zelle in Form des Erbgutmoleküls DNA gespeichert. Bei jeder Zellteilung wird die DNA verdoppelt und auf die Tochterzellen verteilt. Das passiert pausenlos in unserem Körper. Schleichen sich dabei Fehler ein, werden sie meistens korrigiert. Viele Fehler, die bestehen bleiben, haben auch gar keine Folgen. Wenn ein Fehler aber Gene betrifft, die für die Steuerung des Zellwachstums oder der Zellteilung wichtig sind, kann eine normale Körperzelle zur Krebszelle werden, die unkontrolliert wächst und sich ständig teilt.
Die Anatomie der „weiblichen Brust“: Drüsen & Lymphbahnen

Als „weibliche Brust“ im engeren Sinn wird in der Anatomie nur die milchproduzierende Brustdrüse bezeichnet. Das Drüsengewebe ist sternförmig um die Brustwarze angeordnet. Es setzt sich aus den Drüsenläppchen (Lobula) und den Milchgängen (Ductuli) zusammen. In den Drüsenläppchen wird die Milch produziert. Die Milchgänge leiten sie zur Brustwarze. Dort münden sie nach außen. Die Drüsenläppchen und Milchgänge sind in Fett- und Bindegewebe eingebettet, das der Brust ihre Form verleiht. Durchzogen wird das Fett- und Bindegewebe der Brust zudem von Nerven, Blutgefäßen und Lymph-Bahnen.

Die Lymphbahnen spielen bei Brustkrebs eine Rolle. Denn einzelne Krebszellen aus bösartigen Tumoren können über die Lymphbahnen – und die Blutgefäße – in andere Regionen des Körpers gelangen und dort Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Die Lymphknoten in der Nähe der Brust – also in den Achselhöhlen und in Richtung Brust- und Schlüsselbein – sind meist als erste davon betroffen.

Carcinoma in situ oder invasiver Tumor?

Brustkrebs beginnt meist in den Oberflächenzellen (Epithelzellen) der Milchgänge, gelegentlich aber auch in den Drüsenläppchen. Haben die Krebszellen die Basalmembran des umliegenden Drüsengewebes noch nicht durchbrochen, spricht man von einem „carcinoma in situ“. Der Tumor ist noch auf seinen Entstehungsort beschränkt. Die Chancen, in diesem frühen Stadium alle Krebszellen allein durch eine OP zu beseitigen, sind gut. Haben die Tumorzellen die Basalmembran bereits durchbrochen und wachsen in das umgebende Binde- und Fettgewebe, spricht man von einem invasiven Tumor. Allein mit einer OP ist es dann nicht mehr getan. Solche invasiven Tumore der Brust werden auch als „Mammakarzinome“ bezeichnet. Denn der medizinische Fachausdruck für die weibliche Brust lautet Mamma.

Wichtige Warnzeichen: die Risikofaktoren
Auch wenn niemand sicher vorhersagen kann, ob eine Frau an Brustkrebs erkranken wird oder nicht: Es gibt Faktoren, die auf ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs hindeuten: Wenn einer der nachfolgenden Risikofaktoren bei Dir zutrifft, solltest Du mit Deiner Frauenärztin/ Deinem Frauenarzt über sinnvolle Früherkennungs-Maßnahmen sprechen:

Eine exakte Diagnose stellt die Weichen für die Therapie

Vor Beginn einer Krebstherapie müssen viele Fragen geklärt werden: Wo genau sitzt der Tumor? Wie groß ist er? Wächst er schnell und aggressiv? Hat er bereits angefangen, Zellen zu streuen, die in den Lymphknoten oder in entfernten Organen Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden? Welche Schwachstellen hat er, die sich vielleicht mit bestimmten Medikamenten ausnutzen lassen? Einige dieser Fragen können mit modernen bildgebenden Verfahren wie der Computer-Tomographie (CT), der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT/„Kernspin“) oder der Sonographie („Ultraschall“) beantwortet werden.

Zur Beantwortung anderer Fragen ist es zwingend notwendig, dass eine Gewebeprobe des Tumors entnommen wird (Biopsie), die im Pathologie-Labor bearbeitet werden kann. Dort wird dann auch das genetisches Profil der Krebszellen – ihr „Charakter“ – untersucht. Bei Brustkrebs sind beispielsweise die vier genetischen Subtypen „Luminal-A“, „Luminal-B“, „Her2/neu“ und „Triple-negativ“ von besonderem Interesse. Die Bezeichnungen stehen für bestimmte Eigenschaften eines Tumors. Sie geben Hinweise darauf, ob eine Chemotherapie mit Zytostatika sinnvoll ist oder welche zusätzlichen Wirkstoffe besonders hilfreich sein können. Im Labor untersucht wird auch immer der „Hormonrezeptor-Status“ des Tumors. Denn Tumoren, die vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen zum Wachsen angeregt werden, werden anders behandelt als solche, deren Krebszellen nur wenige Hormonrezeptoren auf der Oberfläche haben und auf Östrogen kaum reagieren.

OP-Möglichkeiten - besser denn je

Chirurgie ist heute meist schonend und brusterhaltend

Auch wenn sich eine moderne Brustkrebsbehandlung aus mehreren Komponenten zusammensetzt: Eine chirurgische Operation ist immer noch die beste Möglichkeit, Menschen mit Krebs vollständig zu heilen. Vorausgesetzt, es gelingt, sämtliche Krebszellen zu entfernen. Wie erfolgreich eine OP sein kann, hängt von der Art, Größe und dem genauen Ort des Tumors ab. Bei Brustkrebs ist eine OP fast immer Bestandteil der Therapie, egal wie groß oder klein der Tumor ist. Seine Größe und sein Entwicklungsstand bestimmen allerdings die Art – und das Ausmaß – des chirurgischen Eingriffs.

Nach der OP: Narben verhindern, Form bewahren

Unmittelbar nach einer Brustoperation kommt es darauf an die Narbenheilung zu unterstützen und die Form der brusterhaltend operierten oder wieder aufgebauten Brust zu sichern. Für beide Ziele lautet das Zauberwort „medizinische Kompression“, die richtige Dosierung verhindert das unkontrollierte Wuchern von Narbengewebe – und eventuell dadurch bedingte spätere Beeinträchtigungen der Bewegungsfreiheit der Arme. Und Druck, das heißt: gezielte Kompression, hält auch die Brust in Form und sorgt zudem für eine Linderung der postoperativen Schwellungen.

Das umfangreiche Portfolio von THUASNE an Kompressionsprodukten, BHs und Epithesen, die vielfältig kombiniert werden können, bietet Dir für diese medizinischen Herausforderungen immer die passende Lösung – in jeder Behandlungsphase nach einer Brust-OP.

Etablierte Therapie-Bausteine:

Bestrahlung & Medikamente

Strahlentherapie

Bei Brustkrebs ist das Bestrahlen der Krebszellen nach der OP fester Bestandteil der brusterhaltenden Therapie (postoperative Strahlentherapie). Die Strahlentherapie wird aber auch oft schon der OP eingesetzt (präoperativ). Vor der OP soll mit der Bestrahlung das Wachstum des Tumors gestoppt werden und er verkleinert werden, um besser operieren zu können. Nach der OP sollen mit der Bestrahlung eventuell noch vorhandene Krebszellen in der Brust oder im Narbenbereich abgetötet werden.

Die Strahlentherapie gehört schon lange zur Standardbehandlung bei Brustkrebs. Das Konzept der Strahlentherapie funktioniert, weil Krebszellen anfälliger für energiereiche ionisierende Strahlen sind als gesunde Körperzellen: Die Krebszellen sterben infolge der Strahlen, die Körperzellen erholen sich davon und leben weiter. Und dank moderner Bestrahlungsgeräte ist die Strahlentherapie heute auch viel schonender als früher: Der zu bestrahlende Bereich wird mithilfe bildgebender Verfahren wie der Computertomografie erfasst. Anschließend wird die für den jeweiligen Körperbereich notwendige Bestrahlungsdosis berechnet. So können mögliche Nebenwirkungen wie Verbrennungen reduziert werden. Dennoch ist die betroffene Hautpartie während der Dauer der Strahlentherapie – in der Regel fünf bis sechs Wochen – ausgesprochen sensibel.

Systemische Therapie

Eine OP und die Strahlentherapie wirken nur „lokal“, also an einem bestimmte Ort. Medikamente dagegen verteilen sich im gesamten Körpersystem. Sie wirken „überall“. Ihr Einsatz wird daher auch als „Systemische Therapie“ bezeichnet. Die klassische Chemotherapie mit Zytostatika zählt dazu, aber auch die Gabe moderner Antikörper-Wirkstoffe und die Hormontherapie.

Bei großen Tumoren wird eine systemische Therapie oft bereits vor der Operation eingesetzt (neoadjuvante Therapie). Ziel ist es, den Tumor schrumpfen zu lassen, damit er leichter und möglichst brusterhaltend operiert werden kann. Als adjuvante Therapie wird eine systemische Therapie bezeichnet, die nach der OP zum Einsatz kommt. Dadurch sollen Krebszellen bekämpft werden, die nach der OP noch irgendwo im Körper leben.

Heute die Regel: Brusterhaltende Operationen
Dank der Kombination der unterschiedlichen Therapiebausteine fallen Brustkrebs-Operationen heutzutage schonender aus als dies noch vor Jahrzehnten üblich war. Das heißt: Eine Amputation der Brust kann in den meisten Fällen zugunsten einer brusterhaltenden Operation vermieden werden! Und auch OP-Narben sowie Lymphödeme – eine häufige Folgeerkrankung nach einer Brustkrebs-OP – lassen sich heute in der Regel mit der entsprechenden Nachsorge verhindern. Ein wichtiger Faktor, ob brusterhaltend operiert werden kann oder nicht, ist das Verhältnis von Tumorgröße zum gesamten Brustdrüsen-Gewebe. Um den Ort einer Veränderung in der Brustdrüse angeben zu können, wird die Brust grob schematisch in vier Quadranten eingeteilt.
Die meisten bösartigen Tumore treten im äußeren oberen Quadranten auf, also zwischen Schlüsselbein und Achselhöhle. Bei der so genannten Quadrantektomie (auch: Quadrantenresektion) werden sowohl der Tumor als auch zur Sicherheit das im Quadranten befindliche Gewebe entfernt. Das kosmetische Ergebnis dieser OP-Form ist jedoch nicht immer ideal. In der Regel werden bei brusterhaltenden Operationen für eine exakte Diagnostik auch einige Lymphknoten aus der Achselhöhle entnommen. Von dem Eingriff bleiben meist nur kleine, kaum sichtbare Narben zurück.
Brustentfernung: radikale Form der Brust-OP
Nur bei wenigen Frauen mit Brustkrebs ist eine brusterhaltende Operation nicht möglich. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Tumor im Vergleich zum Brustgewebe sehr groß ist. Bei der „radikalen“ Brust-Amputation (auch: Mastektomie, Ablatio) werden der gesamte Brustdrüsenkörper sowie die dazugehörigen Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt. Die Brustmuskeln werden heutzutage nur entfernt, wenn sie ebenfalls von Tumoren befallen sind. Bei der „einfachen“ Mastektomie wird hingegen lediglich das gesamte Drüsengewebe entfernt, die Lymphknoten werden nicht angetastet.
Möglichkeiten der Brustrekonstruktion
Auch wenn die Brust entfernt wird, muss das nicht unbedingt sichtbar sein. Häufig wird bereits während der OP mit der chirurgischen Rekonstruktion der Brust begonnen. Für den Wiederaufbau der Brust gibt es verschiedene Verfahren und Techniken. Infrage kommen grundsätzlich körperfremde Implantate aus Silikon oder Kochsalz oder körpereigenes Gewebe. Das wird dann entweder aus dem großen Rückenmuskel oder dem Unterbauchgewebe entnommen.